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Neues Ausbildungsmodell für den Intermodalen Verkehr

© RCG Michael Schwarz
  • Premiere in Österreich: erstmals ein strukturiertes Ausbildungsmodell für den Intermodalen Verkehr.
  • Vier Stufen: von den Grundlagen bis zu den Expertenthemen – zugeschnitten auf Schulen, Hochschulen und Unternehmen.
  • Starker Nachhaltigkeitshebel: Intermodaler Verkehr spart bis zu 80 % CO₂ ein und verursacht geringere externe Kosten.

Österreich erhält erstmals eine strukturierte Ausbildung für den Intermodalen Verkehr. Der VNL (Verein Netzwerk Logistik) hat gemeinsam mit Partnern ein vierstufiges Modell entwickelt, das ab Herbst 2025 zur Verfügung steht. Ziel ist es, eine zentrale Lücke in der Ausbildungslandschaft zu schließen und die Grundlage für das Verkehrssystem der Zukunft zu schaffen.

Ausbildungslücke wird geschlossen

Bisher fehlten in Österreich Lehrinhalte zum Intermodalen Verkehr – weder an Universitäten, Fachhochschulen noch in speditionellen Berufsausbildungen oder Handelsakademien wurde das Thema umfassend behandelt. Expert:innen forderten seit Jahren ein eigenes Ausbildungsangebot. Mit dem neuen Schema schafft der VNL die Basis, um Fachkräfte systematisch auf die Herausforderungen einer nachhaltigen Transportlogistik vorzubereiten.

„Intermodal ist heute noch kein selbsterklärender Begriff, doch genau das muss sich ändern. Denn wir sprechen von einem System, das ökologische Nachhaltigkeit, bessere Arbeitsbedingungen und deutlich geringere externe Kosten vereint. Damit halten wir einen entscheidenden Hebel für die Zukunft der Logistik in den Händen", erklärt Kurt Leidinger, VNL-Vorstandsmitglied.

Vier Ausbildungsstufen für Theorie und Praxis

Das vom VNL im Auftrag der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) entwickelte Modell umfasst vier Stufen:

  • Awareness: Grundlagen und Bedeutung des Intermodalen Verkehrs
  • Intermediate: Einblick in die Funktionsweise verkehrsträgerübergreifender Logistikketten
  • Advanced: vertiefte Inhalte zu Planung, Steuerung und Integration
  • Expert: spezialisierte Seminare und Arbeitskreise zu aktuellen Themen wie Energiepreise oder Infrastrukturmodernisierung

Alle Ausbildungsstufen werden vom VNL im Rahmen von Seminaren für die berufliche Aus- und Weiterbildung sowohl Logistikbetrieben als auch Verladern angeboten. Zusätzlich werden die ersten drei Module u. a. Mittelschulen, Gymnasien, HAK, HTL, FH und Unis zur Verfügung gestellt. Die „Expert"-Stufe richtet sich an Fach- und Führungskräfte im Intermodalbereich. Aktuelle Themen werden dabei in Form von Arbeitskreisen und Best-Practice-Veranstaltungen behandelt.

Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit

Der Intermodale Verkehr birgt vier entscheidende Vorteile:

  • Bis zu 80 % weniger CO₂-Emissionen im Vergleich zum Straßengüterverkehr.
  • Familienfreundlichere Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer.
  • Geringere externe Kosten durch weniger Lärm, Schadstoffe und Belastung des Straßennetzes.

Zudem lassen sich getaktete Intermodalverkehre reibungslos in internationale Supply Chains integrieren – ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen.

Das Ausbildungsschema entstand in Zusammenarbeit mit der FH OÖ in Steyr, dem VNL-Vorstandsmitglied Kurt Leidinger, dem Intermodal-Spezialisten DI Erich Possegger sowie dem Fensterhersteller Internorm als Praxispartner.

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